Neue Strasse 26

Ansicht von 2012

Eines der markanten Gebäude am ROSTOCKER PLATZ ist das grosse Eckhaus zwischen ROSTOCKER STRASSE und der NEUEN STRASSE. Die Adresse des Gebäudes lautet NEUE STRASSE 26, da hier der Haupteingang mit dem grossen Torbogen und der Jahreszahl 1904 liegt. Das Wohnhaus soll lange Jahre unter den Güstrower Bürgern als "Port Arthur" bekannt gewesen sein. Allerdings ist die Herkunft dieses Namens heute völlig unklar. Eine Theorie geht davon aus, dass jemand im Umfeld des Hauses 1904/1905 an der Belagerung der Hafenstadt Port Arthur während des russisch-japanischen Krieges beteiligt war. Errichtet wurde das Gebäude in genau diesem Zeitraum 1904/05 vom Güstrower Maurermeister Adolf Lintz (1875-1933), der bis zu seinem Tode die Baufirma seines Vaters (Ernst Lintz & Sohn) führte. Zwischen 1917 und 1919 verkaufte Lintz das Gebäude an den aus GROSS ROGE stammenden Kaufmann Ernst Demmin. Dieser lebte seit etwa 1883 in GÜSTROW und war ursprünglich ebenfalls Maurer und Bauunternehmer. Auch wenn die Biografien der beiden ersten Gebäude-Eigentümer nur unvollständig bekannt sind, so lässt sich doch durch die Adressbücher der Stadt nachweisen, dass sie beide im betreffenden Zeitraum in der Stadt lebten und wohl nicht in den militärischen Konflikt in Asien verwickelt waren. Rund um die Welt gibt es noch etliche andere Port Arthur, so in den USA, Canada und auch Australien; von wo sich aber auch nicht ohne weiteres eine Verbindung zu den Einwohnern des Hauses ziehen lässt. Auch für die Idee einer Gastwirtschaft "Port Arthur"  in dem Gebäude gibt es bisher keinen Nachweis, obwohl es an der Ecke zur ROSTOCKER STRASSE offenbar ursprünglich einen weiteren Zugang gab. Aber schon auf der Ansicht von 1906 ist dieser zugemauert.  Nach der Wende wurde das Gebäude durch einen Immobilienentwickler grundlegend saniert und als Altbauvilla mit 10 Wohneinheiten wieder unter dem Namen "Port Arthur" vermarktet.