Offizierskasino / Haus des Handwerks

Offizierskasino / Haus des Handwerks, Neukruger Strasse 1

Mit dem Ausbau der Stadt Güstrow zur Garnisonsstadt ab 1887 entstanden neben den Kasernenbauten auch zahlreiche Nebengebäude. Zu den markantesten Objekten dürfte das Offizierskasino an der Ecke ROSTOCKER CHAUSSEE / NEUKRUGER STRASSE (damals Barbara Strasse) gehört haben. Zu dem repräsentativen Gebäude gehörte auch eine Aussenterrasse mit einer kleinen Parkanlage. Dieses Gebäude brannte aber Anfang der 1930ger Jahre ab. Mit der weiteren Aufrüstung unter dem Nationalsozialismus wurde dann 1936-37 auf den Ruinen des Altbaus eine grössere Offiziersmesse erbaut und bis April 1945 auch so genutzt. 1946 wurde das Haus dann von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) für die Bergung von Baumaterialien für das Neubauernprogramm freigegeben. In der Folge wurden aus dem Gebäude bis auf das reine Mauerwerk sämtliche Einbauten einschließlich des Dachstuhls und der Dachziegel entfernt. Im Januar 1948 beschlossen die Obermeister der Handwerkerinnung sich des Gebäudes anzunehmen und zu einem Haus des Handwerks aufzubauen. Man bildete eine lose Arbeitsgemeinschaft, die die erforderlichen Geldmittel über Spenden einwerben und das Projekt durchführen sollte, was vor allem wegen der ungeklärten Eigentumsverhältnisse schwierig war. Nach endgültiger Genehmigung durch die SMAD wurde sofort mit den Baumaßnahmen begonnen. Auch das Stadtbauamt Güstrow unterstützte das Bauvorhaben mit der Bereitstellung von Sparren, Latten und Dachziegeln aus dem Abbruch von Gebäuden des Fliegerhorstes. Am 30.Juni 1949 wurde das „Haus des Handwerks“ eingeweiht. Endgültiger Rechtsträger des Gebäudes wurde die Handwerkskammer jedoch erst 1952. Auch eine Gaststätte mit einem grossen Saal und einem Kaminzimmer war im Untergeschoß von Anfang an in Betrieb, vor allem auch um einen Platz für die Veranstaltungen der Innungen zu bieten. Die Gaststätte wurde ab 1958 an die HO vermietet. Die obere Etage beherbergte die Geschäftsstelle der Handwerkskammer sowie Versammlungs- und Schulungsräume. Später kamen hier noch Unterkünfte für Meisterschüler und Ferienunterkünfte hinzu. Bis heute ist hier die Kreishandwerkerschaft zu finden, die unteren Räume werden von einem griechischen Restaurant genutzt.