Brunnen - Bülower Burg

Kartenausschnitt von 1898

Der Brunnen um 1850

Das Ausflugslokal Brunnen dürfte zu den ältesten Zielen der Güstrower Bürger in der Umgebung zählen. Bereits 1752 legte man dort auf städtischem Grund und Boden einen kleinen Park an. 1753 entstand ein Brunnenwerkerhauses zum Schutz der Quelle. Die eisenhaltige Quelle mit gutem Trinkwasser lockte die Besucher an. Seit 1754 wurde auch Wein und Kaffee ausgeschenkt. Dafür stellte der Güstrower Weinhändler Kertzner eine kleine Bude auf.  Im Laufe der Jahre wurde der Park erweitert und um 1800 entstand an Stelle der alten Bauten ein neues Lokal mit Gästezimmern und einem Saal. Direkt am See wurde ein Bootsverleih eingerichtet. Überregional bekannt wurde der Ort, als es 1855 beim Kentern von zwei Booten zu einem Unfall mit 16 Toten kam. 1911 verkaufte die Stadt das Objekt. Das Gebäude brannte wohl um 1920 ab und wurde aber wieder aufgebaut. Seit den 1930er Jahren war Friedrich Vathje Pächter des Hauses. 1945 übernahm Max Dehms den Brunnen und bewirtschaftete ihn bis 1973. Dann gelangte das Objekt in den Besitz KAP Pflanzenproduktion Güstrow und später der VEB Kleiderwerke, die diese Gästezimmer als Lehrlingsunterkunft und den Saal als Lager nutzten. Nach der Wende begann der endgültige Verfall und 1993 brannte es zweimal im Objekt. Später wurde das Grundstück verkauft und für die neue Bebauung die Ruine abgerissen.



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