Das historische Fachwerkhaus direkt an der Ecke zur GLEVINER STRASSE mit der Hausnummer 19 war das sogenannte "Dettman'sche Haus". Es war unmittelbar nach dem großen Stadtbrand von 1503 erbaut worden und galt damit als eines der ältesten Häuser der Stadt. Der Name geht auf den Kaufmann August Dettmann (1806-1879) zurück. Zu seiner Zeit gab es im Haus eine quadratische Diele mit einer Seilwinde über die unteren Etagen hinweg, um die Säcke mit den Vorräten auf den Dachboden zu befördern. Rechts im Erdgeschoss befand sich der Laden und das Kontor. Links führte eine Wendeltreppe ins Hochpaterre, wo sich hinter den grossen Fenstern zwei Wohnstuben befanden. Hinter den kleinen Fenstern hinter der Galerie lagen die Schlafstuben der Familie. Später war Wilhelm Borchert Besitzer des Geschäfts. Der Kolonialwarenladen so wie er auf den verfügbaren Aufnahmen zu sehen ist, war erst um 1900 bei einer umfangreichen Sanierung unter dem Eigentümer Ludwig Ahrens rekonstruiert worden. Im Giebelhaus Nr. 20 nebenan sieht man die Schaufenster eines weiteren Kolonialwaren-Ladens, dem "Hamburger Engros-Lager" von Bernhard Meyer das hier seit 1881 existierte. Das Eckhaus Nr. 19 brannte im April 1904 zu grossen Teilen nieder und wurde schnell abgerissen. Auch das historische Nachbargebäude Nr. 20 fiel den Neubauplänen von Bernhard Meyer zum Opfer. Für ihn wurde das grosse Handelshaus erbaut, dass noch heute diese Seite des MARKTES prägt. Dem "Hamburger Engros-Lager", später von Otto Meyer betrieben, folgte Mitte der 1930er Jahre C. Otto Ebner als Eigentümer nach. Er nutzte das Ladenlokal für sein Textil-Einzelhandelsgeschäft. Auch nach dem Krieg wurden hier in erster Linie Textilien verkauft, als "Haus der Dame" war es eines der bevorzugten Geschäfte der Güstrower Einwohnerinnen.