Heilmannshöhe

Auf einem Hügel an der PLAUER CHAUSSEE ließ sich der Güstrower Unternehmer Dr. phil. Ernst Heilmann eine grosszügige Villa errichten. Ernst Heilmann gründete 1894  mit dem Chemiker Dr. Albrecht Hillringhaus am HEIDEWEG neben der Molkerei eine chemische Fabrik. Zunächst produzierte man in erster Linie Milchzucker, ab 1898 Borax und Borsäure. Dazu kamen später noch pharmazeutische Produkte. Im I. Weltkrieg stieg die Firma auch in die Nahrungsmittelchemie ein, um die schlechte Versorgungslage zu verbessern. Für die Proviantdepots des Heeres und der Marine wurde Kunsthonig, Back- und Marzipanmassen sowie ein Strohkraftfutter für Pferde hergestellt. In den Jahren 1911/12 wurde nach den Entwürfen des Laager Architekten Paul Korff für die Familie Heilmann ein grosszügiges Anwesen erbaut, dass schon bald den Namen "Heilmannshöhe" erhielt.  Dr. Heilmann starb 1923, seine Familie lebte noch bis 1928 in dem Haus. Nach dem Verkauf erfolgten 1936 bzw. 1938 einige Umbauten. Ab 1942 nutzte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) das Anwesen als Kinderheim bzw. Kleinkinder- und Mütterheim. 1943 folgte ein weiterer Umbau und die zusätzliche Errichtung einiger Baracken.  Das Haupthaus brannte 1945 ab. Auf dem Hügel entstand 1950/51 die Gehörlosen-Schule. Heute sind nur noch das um 1919 nach Entwürfen des Güstrower Architekten Martin Eggert erbaute Gärtnerwohnhaus und der Brunnen erhalten. Letzterer hat allerdings einen neuen Standort.