Borwin-Brunnen

Der Borwin-Brunnen auf dem PFERDEMARKT wurde 1889 aus Anlass der Fertigstellung der Wasserversorgung der Stadt erbaut. Dafür wurden damals 12.000 Mark aus dem Fonds zur Verschönerung der Stadt bereit gestellt. Der Entwurf zu dem Brunnen stammt vom Baumeister Georg Daniel. Die Sandsteinfigur des Stadtgründers Heinrich Borwin II., Fürst zu Rostock und Werle, fertigte der Hamburger Bildhauer Richard Thiele. Säule und Wasserschale wurden in Lübeck erstellt und die übrige Fertigstellung übernahm die Firma Steinpflug aus Waren. Bis in die 1920er Jahre war der Brunnen von einem gusseisernen Gitterzaun umgeben. Die Brunnenfunktion und der Wasserfluss waren schon damals häufiger ausser Betrieb. Ab 1933 wurde auf Wunsch des Hausfrauenvereins erstmals Blumkästen auf dem Rand des Bassins aufgestellt. Wegen wiederholter Beschädigung durch Vandalismus unterblieb dies ab etwa 1940; wurde jedoch in den 1960er Jahren erneut versucht. Eine erste Instandsetzung war Anfang der 1950er Jahre notwendig, da sich Risse gebildet hatten. 1951 musste sogar zeitweise die Säule entfernt und die Figur des Borwin für mehrere Jahre tiefer gesetzt werden (einige der Postkarten zeigen dies auch deutlich). Erst Ende der 1950er Jahre erfolgte durch den Schweriner Steinmetzmeister Rolf Lange eine vollständige Restaurierung, für die der Brunnen komplett zerlegt, überarbeitet und stellenweise ergänzt wurde. Zu einer weiteren grundlegenden Rekonstruktion kam es aber erst 1999, finanziert durch Städtebaufördermittel und Spenden. Damit wurde auch wieder dauerhaft die Brunnenfunktion hergestellt. In der Silvesternacht 2003/2004 kam es durch randalierende Jugendliche und massive Feuereinwirkung zur Beschädigung des Brunnens. Wieder mussten zur Instandsetzung 40.000 Euro investiert werden, zum Teil wieder Spendenmittel. In der Silvesternacht 2017/2018 kam es zu einer erneuten sinnlosen Zerstörung. Mithilfe eines illegalen, sogenannten Polenböllers wurde über die Hälfte der Sandsteinwasserschale weggesprengt. Die kostenenintensive Rekonstruktion der Wasserschale konnte 2019 abgeschlossen werden. Da jedoch der Stand der Sandsteinfigur instabil war, blieb der Brunnen bis zum Sommer 2020 eingerüstet.