Tonhalle / Friedrichshalle

1902 Friedrichs halle

Ein Anderes der um 1900 in Güstrow entstandenen Restaurantbetriebe mit Bühne war die "Tonhalle". Möglicherweise rührt der Name daher, dass hier vornehmlich Musikalisches auf die Bühne gebracht wurde. Noch um 1874 war das Objekt eine Scheune und erst ab etwa 1877 gab es die Schankwirtschaft von Gastwirt Fritz Bründel. Neben einem grossen und einem kleinen Saal mit Bühne wurde im Sommer auch ein Gartenlokal betrieben. Wohl noch unter Gastwirt Bründel wurde das Haus dann um 1903 umgebaut. Der grosse Saal blieb erhalten; er diente auch verschiedenen Turnvereinen als Sporthalle. Dazu entstanden vier Gasträume und eine Kegelbahn. Zudem nannte Bründel das Haus nun "Friedrichshalle". Ihm folgte als Besitzer für kurze Zeit W. Schröder und dann der Gastwirt Otto Heiland. Anfang der 1920ger Jahre kaufte dann der Gutsbesitzer Henry B. Sloman aus BELLIN das Objekt; er liess das Haus jetzt als "Christliches Gemeindehaus" mit Gaststätte betreiben. Es wurde lange von der Güstrower SPD als Versammlungslokal benutzt. 1936 kaufte der Maurermeister Christian Glave das Haus und die umliegenden Grundstücke. Bis 1938 entstand der grosse Klinkerbau, der heute noch diese Seite der Kreuzung PLAUER STRASSE und GOLDBERGER STRASSE dominiert. Damals gab es im Erdgeschoss eine Autowerkstatt und Austellungsräume für Kraftfahrzeuge. Davor lag eine Tankstelle mit zwei Zapfsäulen, beliefert von der damals grössten Mineralölvertriebsgesellschaft: dem Benzol-Verband, abgekürzt B.V. Das führte dazu, dass das Gebäude an der Ecke lange Zeit als "B.V.-Haus" bekannt war.



Ansicht der Kreuzung PLAUER STRASSE / GOLDBERGER STRASSE etwa 1970 und im April 2015:

1975 - Güstrow - Plauer Strasse