Kartenausschnitt von 1924
Einen jüdischen (israelitischen) Friedhof gab es in Güstrow schon im Mittelalter. Er lag aber näher dem Stadtzentrum auf den Domwiesen. Als ab etwa 1750 wieder mehr Juden nach Güstrow zuzogen, beerdigten sie ihre Toten zunächst auf auswärtigen Friedhöfen. Schließlich pachtete die jüdische Gemeinde von der Stadt ein Grundstück an der NEUKRUGER STRASSE zur Anlage eines neuen Friedhofes. Es folgten mehrere Erweiterungen und 1900 wurde das Friedhofsgelände schließlich Eigentum der jüdischen Gemeinde. Durch eine großzügige Spende des Ehepaares Cohn konnte 1910 eine Friedhofshalle gebaut werden. Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof am fand am 02.12.1937 statt. In den folgenden Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Friedhof immer wieder verwüstet. Höhepunkt war die Inbrandsetzung der Friedhofshalle im Zusammenhang mit der Reichskristallnacht 1938. 1954 verkaufte die Jüdische Landesgemeinde den größten Teil des Friedhofes, da sie nicht in der Lage war, das Gelände zu pflegen. Auf dem größeren Teil des Friedhofsgrundstückes entstand dann in den DDR-Jahren eine Kaufhalle. Das Restgelände wurde 1985-88 hergerichtet. Ein schmiedeeiserner Zaun umgibt seitdem die letzten sieben Grabsteine.
Die verfügbaren Aufnahmen zeigen russische Soldaten aus dem KRIEGSGEFANGENENLAGER Güstrow-Bockhorst, die auf dem Friedhof ihre verstorbenen Kameraden jüdischen Glaubens beerdigten.
Ansichten des Restfriedhofs 2014: