Domschule

Der älteste erhaltene Schulbau in Güstrow und überhaupt in ganz Mecklenburg ist die Domschule. Sie geht auf eine bereits 1236 gegründete Stiftsschule zur Ausbildung von Klerikern zurück. 1553 wurde diese alte Domstiftsschule mit der evangelischen Ratsschule zur Neuen Domschule vereinigt. Finanzielle Grundlage dafür war die Stiftung einer Lateinschule durch Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525–1576) in Jahre 1552. Zunächst wurde sie im Gebäude der Ratsschule am Markt untergebracht. Dann zog die Schule wegen der anwachsenden Schülerzahl in das 1550 aufgehobene Kloster der Franziskaner. 1560 begann der Baumeister Philip Brandin mit der Errichtung eines eigenen Schulgebäudes im Stil der Renaissance. Der dreigeschossiger Ständerbau mit durchgezapften Deckenbalken, Zapfenschloss, Ziegelverblendung und Verputz ist bis heute erhalten. Die Schule entwickelte sich in der Folge zu einer der angesehensten im Land Mecklenburg. Ab 1662 gelangte diese fürstliche Schule dann unter die Aufsicht der Stadt Güstrow. Die Schule überstand im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Reformen, so wurde sie u.a. auch für Bürger geöffnet. 1869 wurde das Gebäude zu klein für die wachsenden Schülerzahlen und auf dem ANNENPLATZ erfolgte ein Ersatzbau. Der Altbau wurde zur Bürgerschule. 1904 erfolgte ein Erweiterungsbau. Das alte Gebäude wurde bis 1974 zu Lehrzwecken genutzt, der Anbau als Kersting-Schule sogar bis weit nach der Wende. Der Altbau diente dann zeitweise als Museumsdepot.
Anlässlich des 450. Jubiläums der Domschule im Jahr 2003 wurde die Außenfassade des historischen Schulgebäudes nach alten Befunden rekonstruiert und erhielt so ihr ursprüngliches Aussehen zurück. 2014 erfolgte dann auch von Innen eine grundlegenden Sanierung um das Haus wieder als Schule zu nutzen zu können. Die Domschule beherbergt heute das Haus 3 des John-Brinckman-Gymnasiums in Trägerschaft des Landkreises Güstrow.