Serrahn

1890 - Ortslage Serrahn

Kartenansicht um 1890

SERRAHN  liegt südöstlich von GÜSTROW am Krakower See und gehört heute zur Gemeinde KUCHELMIß. Der Ort wird 1296 erstmals unter dem Namen "Ceran" erwähnt, als eine Mühle und ein See in den Besitz des Klosters FRANZBURG übergehen. Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet in etwa Aalfang. Seit 1453 war der Ort ein Lehen der Familie von Hahn. Das letzte Herrenhaus, ein Bauwerk in U-Form mit Mansardendach, entstand zwischen 1863 bis 1866. Es wurde in den 1950er Jahren abgerissen und das dazu gehörige Gut aufgesiedelt. Zuvor hatte 1896 Prinz Albert von Sachsen-Altenburg den Ort erworben. Er starb 1902 auf auf dem Gut und wurde im Wald bei WILSEN beigesetzt. Die gotische Backsteinkirche stammt von 1240, wurde aber 1872 zu einer Kreuzkirche umgebaut. Die alte Zoll- und  Poststation im Ort wurde 1687 erstmals erwähnt und zählt damit zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden dieser Art in Mecklenburg. Der Fachwerkbau ist heute Sitz einer diakonischen Einrichtung. Sehenswert ist zudem die alte Schmiede, ein Feldsteinbau mit einer auf vier Säulen ruhenden Vorhalle. Wegen seiner idyllischen Lage am See und der direkten Nachbarschaft zum Nebeltal ist vor allem der Tourismus für den Ort von Bedeutung. Der Fluß Nebel tritt hier aus dem Krakower See aus und durchquert in einem Wald einen Höhenzug. Auf einer Länge von 4 Kilometern überwindet der Fluß ein Gefälle von 14 Metern und bildet dabei ein Durchbruchstal, das heute unter Naturschutz steht. Zudem gibt es im Ort eine Rehaklinik der Diakonie für Suchtkranke.