Kartenansicht um 1893
GROSS RIDSENOW ist eine der für Mecklenburg so typischen Siedlungen, die im Umfeld der Gutsanlagen entstanden. Der Ort liegt nordöstlich von LAAGE. Erstmals in Dokumenten erwähnt wurde der Ort um 1304. Eine Kirche brannte im Dreißigjährigen Krieg ab, erhalten ist bis heute der Friedhof. Das bis heute existierende Gutshaus wurde um 1776 im Auftrag der Familie von Wendhausen errichtet. Ihnen folgten ab 1783 verschiedene Eigentümer. So war von 1817 bis 1832 August Friedrich Engel Besitzer des Gutes. Unter ihm lebten 1819 auf und um das Gut herum 141 Personen.1 1897 war das Gut von seinen Eigentümern verpachtet worden und verfügte über Schmiede, Mühle und Dampfmolkerei. Auch eine Schule gab es für die 162 Einwohner.2 Letzter Besitzer war ab 1912 der Rittmeister a. D. Paul Mierendorff. Zu dieser Zeit hatte das Allodialgutes eine Größe von 837,5 Hektar. 1938 wurde das Gut durch die Siedlungsgesellschaft "Ostland" aufgesiedelt. Die neu angesiedelten Bauern stammten aus dem Schwarzwald, aus Ostfriesland und Holstein. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gutshaus als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt und blieb auch in den folgenden Jahren Wohnhaus. Gutshaus und Parkanlage stehen heute unter Denkmalschutz. GROSS RIDSENOW gehört heute zur Gemeinde WARDOW.
Quelle:
- Volkszählung 1819
- Mecklenburgische Vaterlandskunde, Wilhelm Raabe, Wismar 1894