Lüssow

karte luessow
Ortslage um 1880
 
Das Dorf LÜSSOW liegt zwischen GÜSTROW und BÜTZOW nördlich des heutigen Bützow-Güstrow-Kanals und an der Bahnlinie nach ROSTOCK. Vermutlich war die Region schon früh Siedlungsgebiet slawischer Stämme auf deren Sprachgebauch auch der Ortsname zurückgehen soll. Ihnen folgten ab 1147 deutsche Siedler aus Westfalen. Eine erste urkundliche Erwähnung fand LÜSSOW 1229. Aus dieser Zeit stammt auch die überwiegend aus Feldsteinen erbaute Dorfkiche. Im 15. Jahrhundert erhielt die einschiffige Hallenkirche einen Turm. Die ursprüngliche Turmspitze wurde allerdings 1819 durch einen Brand nach Blitzeinschlag vernichtet. Das heutige Aussehen des Baus geht vor allem auf eine umfassende Rekonstruktion und Umbau in den Jahren 1866 bis 1870 zurück. Die Volkzählung von 1819 teilt sich in 2 Listen auf, so erfasst der damalige Gutsbesitzer Carl von Bülow 118 Menschen auf seinem dem ritterschaftlichen Amt GÜSTROW zugeordnetem Besitz. Weitere 40 Bewohner leben im übrigen Dorf.1 1894 lebten in LÜSSOW 194 Einwohner. Neben dem Gutshof gab es 2 Grossbauern sowie Schule, Schmiede und eine Wind- und eine Wassermühle.2 Die Volkszählung von 1919 erfasste in LÜSSOW 232 Einwohner.3 Der Besitz des Gutsbesitzer Karl Kühl umfasste damals etwa 400 Hektar. Nach dem 2. Weltkrieg begann in der direkten Umgebung von LÜSSOW im Dorf BREDENTIN die Bodenreform in Mecklenburg, der schon bald die Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) folgte. In LÜSSOW direkt entstanden sowohl eine LPG Tierproduktion wie auch eine LPG Pflanzenproduktion. Ab etwa 1970 sollte LÜSSOW zum sozialistischen Musterdorf ausgebaut werden, so wurde der Bau von Wohnungen und der Bau einer grossen Milchviehanlage vorangetrieben. Letztere wird heute von Agrofarm Lüssow eG betrieben. Heute gehören auch die benachbarten Orte KAROW und STRENZ zur Gemeinde LÜSSOW.


Quelle:

  1. Volkszählung Mecklenburg 1819
  2. Mecklenburgische Vaterlandskunde, Wilhelm Raabe, Wismar 1894
  3. Volkszählung Mecklenburg 1919