Kartenausschnitt von 1882
Das Dorf KAROW liegt nördlich von Güstrow. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort 1226 im Zusammenhang mit Steuerabgaben für das Domstift Güstrow als "Carowe". KAROW gehörte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zu den Besitzungen des Rittergeschlechts der Vineke. Am Mitte des 18. Jahrhunderts bewirtschafteten verschiedene Pächter die Gutsanlage; so von 1826 bis 1886 die Familie Hillmann. Ab 1888 führte der Besitzer Gerhard Hegler die moderne Landwirtschaft ein, es entstand eine Dampfmolkerei und eine Trockenanlage für Gemüse und Obst. 1894 hatte KAROW 110 Einwohner.1 Das heutige Gutshaus wurde schon 1850 gebaut, wurde aber nach einem Brand 1912 umgestaltet. Damals entstand der Säulenvorbau am Mittelrisalit und der halbrunde Wintergarten mit dem Balkon an der Ostseite des Gebäudes. Nach der Enteignung nach dem II.Weltkrieg und der folgenden Bodenreform wurde Gut und Gutshaus schliesslich von einer LPG bewirtschaftet. Das Gutshaus wurde in den oberen Etagen als Wohnhaus und im Erdgeschoss als Kindergarten genutzt. Seit 2005 ist es wieder in Privatbesitz und wird umfassend saniert. Auch das Gutsinspektorhaus existiert bis heute und wurde zeitweilig als Jagdschule genutzt. Viele Einfamilienhäuser des Dorfes und die meisten der heute noch exitierenden Wirtschaftsgebäude entstanden in den Jahren der DDR. Auch nach der Wende kamen etliche neue Wohnhäuser dazu. Hinter dem Gutshaus auf einem Hügel steht eine Gerichtssäule aus dem Jahre 1753.
Quelle:
- Mecklenburgische Vaterlandskunde, Wilhelm Raabe, Wismar 1894