Charlottenthal

Kartenansicht um 1893

Charlottenthal liegt nahe KRAKOW AM SEE an der Landstrasse nach GÜSTROW. Der Ort war ursprünglich nach der Familie Grube benannt, die im 13. Jahrhundert im Besitz von Hof und Dorf GRUBE waren. 1637 übernahm die Familie von Klevenow das Gut, 1666 wurde es an die Familie von Levetzow verpfändet. Auch in der Folge wechselten die Besitzer häufig. Ein erstes einfaches einstöckiges Herrenhaus entstand ab 1791 unter dem Besitzer Conrad Hahn. Er war es auch, der den Ort 1793 in CHARLOTTENTHAL umbenennen liess. Nach weiteren Besitzerwechseln fiel das Gut 1842 an Christian Wilhelm Engel. Er liess ab 1843 ein neues Herrenhaus in neogotischem Tudorstil erbauen. 1861 folgte als Besitzer die Familie Bahlmann, die das Gut 1898 an die Familie des General von Schmidt-Pauli verkauften. Diese richteten in CHARLOTTENTHAL ein Vollblutgestüt ein. 1894 lebten in dem Gutsdorf 92 Einwohner.1 Ab 1932 erfolgte eine teilweise Aufsiedelung des Gutes. Der Rest mit dem Gestüt blieb bis 1945 im Besitz der Familie Schmidt-Pauli. Mit der Besetzung durch die russische Armee ging die gesamte Inneneinrichtung verloren und auch keines der 70 Vollblutpferde konnte gerettet werden. Nach 1945 wurde das Gutshaus zunächst von Flüchtlingen bewohnt. Später wurde es als Kinderkrippe und Gaststätte genutzt. Nach der Wende stand das Haus lange leer, bevor sich ein Käufer fand, der es nach und nach sanierte und ab 2005 im Foyer ein brasilianisches Restaurant einrichtete. Im April 2016 brannte das Objekt jedoch vollständig aus, so dass heute nur noch eine Ruine zu besichtigen ist.



 Quelle:

  1. Mecklenburgische Vaterlandskunde, Wilhelm Raabe, Wismar 1894