KRAKOW AM SEE liegt 18 km südlich von GÜSTROW am Ufer des inselreichen Krakower See und gehört heute zum Landkreis Rostock. Seit dem Jahr 2000 ist Krakow staatlich anerkannter Luftkurort. Die altmecklenburgische Landstadt wurde 1298 erstmals erwähnt. Krakow war im Mittelalter der Sitz der Fürstenlinie Werle-Güstrow und damit auch Tagungsort der mecklenburgischen Landesfürsten. Die Einwohner lebten in erster Linie von Handel, Handwerk, Gewerbe, Landwirtschaft und der Wollweberei. Seit den 1890er Jahren war der Ort als Luftkurort empfohlen, man zählte damals bereits um die 200 Kurgäste im Jahr. 1894 hatte die Stadt selbst 2050 Einwohner.1 Darunter 65 jüdische Bürger, weshalb es im Ort auch eine kleine Synagoge gab, deren Gebäude bis heute existiert. 1894 zählte der Ort 6 Gastwirtschaften, 4 Schankwirtschaften, einen Kalkofen, eine Dampf-Sägerei, eine Dampf-Molkerei, eine Ziegelei und eine Dampfspritzenfabrik. Zudem gab es seit 1888 die grösste Spritfabrik Mecklenburgs. Sie beschäftigte damals ständig 5 Arbeiter und drei Böttcher.1 Durch die Lage am See spielte auch die Fischerei eine große Rolle. In den besten Zeiten wurde der Fisch von hier per Bahn bis nach BERLIN gehandelt. Die Stadt wurde mehrfach durch Stadtbrände zerstört, der letzte im Jahre 1759. Markantes Wahrzeichen war lange die 1842 auf dem Mühlenberg errichtete Holländerwindmühle. Bereits um 1885 war sie ein erstes Mal abgebrannt, danach aber in altem Stil wieder aufgebaut worden. Endgültig brannte die Mühle 1975 nach einem Blitzschlag ab. Seit 1882 war Krakow an die Eisenbahnlinie Güstrow - Plau angeschlossen, die aber heute nicht mehr betrieben wird. Bereits 1939 wurde der Krakower Obersee zum Naturschutzgebiet erklärt. Langsam entwickelte sich der Tourismus, der vor allem nach dem Krieg aufblühte. Zwischen 1955 und 1958 entstanden die ersten Bootshäuser am Stadtsee. Seit 1956 war Krakow am See Kurort.
Im Laufe der Jahre wurde die folgenden Orte der Umgebung eingemeindet: ALT SAMMIT, BELLIN, BOSSOW, CHARLOTTENTHAL, MARIENHOF und MÖLLEN.