VEB Bild & Heimat

VEB Bild & Heimat Reichenbach i.V.

Der VEB Bild und Heimat ging 1959 aus dem VEB Volkskunstverlag Reichenbach hervor und entwickelte sich bis zur Wende zum Marktführer auf dem Gebiet der Postkartenproduktion in der DDR. 1975 ging der Verlag in den Besitz der SED über. Seitdem entfiel der Namens-Zusatz VEB (volkseigener Betrieb). Ab 1977 wurde der Verlag BILD & HEIMAT Reichenbach vollständig auf die Produktion von Ansichtkarten und Wandkalendern ausgerichtet und der SED-Verlagsholding ZENTRAG unterstellt. Etwa 70 Mitarbeiter produzierten zirka 20 verschiedene Kalender pro Jahr sowie fast alle Ansichtspostkarten für die DDR.1 1983 wurde 140 Millionen Ansichtskarten in Reichenbach gedruckt, das waren 95% der in der DDR verlegten Karten.2 Nach einer Umwandlung in eine GmbH im Jahre 1990 wurde der Verlag von der Treuhandanstalt zunächst an die bayrische Papier- und Lederwarenhandlung Treuleben & Bischof verkauft. Mit dem Erwerb weiterer Druckereien im Leipziger Raum wurde Bild & Heimat 2001 mit diesen verschmolzen und verlor seine Eigenständigkeit. Die Handelsmarke Bild & Heimat blieb jedoch bestehen. 2 Mitarbeiter verlegten unter diesem Namen weiterin Wandkalender und Postkarten. 2010 wurde der Verlag an die Berliner Eulenspiegel-Verlagsgruppe verkauft, behielt aber seinen Sitz im Vogtland. Mit einem Weiterverkauf an die ACDM - AC Distribution & Marketing zog der Verlag 2015 nach Berlin; scheinbar sind auch grosse Teile des umfangreichen Verlagsarchivs erhalten. Neben diversen Kalendern werden heute vor allem Publikationen produziert, die ganz offensichtlich eine gewisse "Ostalgie"-Welle bedienen.



Quelle:

  1. Das Schicksal der DDR-Verlage - Die Privatisierung und ihre Konsequenzen, Christoph Links Verlag
  2. Tina Peschel - Adventskalender