Thüringer Volksverlag, Erfurt

Thüringer Bilderdienst, Erfurt / Thüringer Volksverlag, Erfurt

Der Thüringer Volksverlag wurde am 13. Juli 1945 gegründet und war zunächst im Besitz der KPD, später der SED. Hauptzweck war die Herausgabe und Verbreitung der parteieigenen Tageszeitung "Thüringer Volk" (später umbenannt in "Das Volk"). Daneben sollten Bücher von Schriftstellern aus der werktätigen Bevölkerung und Parteiliteratur heraus gebracht werden. Ende 1945 verfügte der Verlag in Thüringen über 23 Geschäftsstellen und 18 Druckorte, vermutlich war der Thüringer Bilderdienst Teil dieser Unternehmensgruppe. Bereits 1948 war der Verlag stark angewachsen, vermutlich durch Verstaatlichung privater Betriebe. Neben dem Zeitungs-, dem Buch- und einem Formularverlag war die Firma Rechtsträger von 33 Druckereien (Fünf davon Parteieigene und 28 volkseigene Betriebe). Einige Jahre wurden dort scheinbar auch Postkarten verlegt, wohl bis dieses Geschäft auf den parteigenen Verlag Bild & Heimat zentralisiert wurde. Bereits seit 1947 war die SED-Holding VOB ZENTRAG Mehrheitseigner des Verlages, der später in Volksverlag Weimar umbenannt wurde. 1964 wurde er im Rahmen der Neuordnung der DDR-Verlagslandschaft in den Aufbau-Verlag überführt.


Quelle: Noten nach Plan, Bettina Hinterthür, 2007