- Kunstverlag Wilhelm Stein, Berlin (Verlag W. St. B.), Neue Königstr. 71
1935
1930
Dieser Postkartenverlag existierte in BERLIN unter diesem Namen zwischen 1934 und 1940; Inhaber war Bruno Wollstein (1876-1951). Der vollständige Firmenname findet sich nur selten auf den Karten von Güstrow, meistens ist nur die Abkürzung W. St. B. aufgedruckt. Die Firma wurde ursprünglich 1905 vom Buchdrucker Isidor Wollstein als Luxuspapierfabrik gegründet. Seine Tochter Frieda heiratete 1905 Bruno Wollstein, der aus dem heute in Polen liegenden MESERITZ (Międzyrzecze) stammte. Nach dem Tod von Isidor Wollstein 1912 ging die Firma 1915 an seinen Schwiegersohn Bruno Wollstein und auf Jenny Wollstein über. Bis zur Liquidation 1940 verlegte das Postkartenhaus unter verschiedenen Markennamen eine grosse Zahl unterschiedlichster Ansichtspostkarten, so unter anderem unter I. Wollstein, Berlin; J. Wollstein, Berlin und auch immer wieder einfach nur unter I.W.B. oder J.W.B.
W. St. B. war also vermutlich der letzte Markenname der Firma, scheinbar gibt es nur aus dieser letzten Phase Postkarten von GÜSTROW. Es ist nahe liegend, dass mit dem unverfänglichen Verlagsnamen "Wilhelm Stein" und auch mit dem späteren Kürzel "W.St.B." ab 1934 der jüdische Hintergrund der Firma verschleiert werden musste, um den nationalsozialistischen Repressalien zu entgehen. Sicher geht auch die Liquidation 1940 auf die Beschränkung jüdischer Unternehmen zurück. Bruno Wollstein ging nach dem zweiten Weltkrieg mit seiner dritten Frau in die USA.
Verlags- und Serienangabe um 1936
Verlags- und Serienangabe um 1940