Hersen, Carl Cuno

Johann Carl Cuno Hersen wurde 1817 als Sohn eines Großherzoglichen Kanalinspektors in Ludwigslust geboren. Von 1836 bis 1838 machte Hersen eine Lehre als Dekorationsmaler am Hoftheater in Ludwigslust. Danach studierte er zwei Jahre lang Ölmalerei beim Ludwigsluster Maler Gaston Lenthe. Auf Studienreisen nach Berlin und Dresden folgte sein Dienst beim Militär. Von 1842 bis 1847 arbeitete Hersen dann als Zeichenlehrer in Ratzeburg. Wo Hersen in den folgenden Jahren mit der Photografie in Kontakt kam und das Handwerk erlernte, ist unklar. Mindestens seit 1856 unterhielt er jedoch offenbar ein eigenes Atelier in Ludwigslust, dass er in eine kurzlebige Ateliergemeinschaft mit dem Schweriner Photografen und Theaterbesitzer Emil Tesch (1819-1879) einbrachte. Gemeinsam beteiligten sich beide 1857 an der 1. Mecklenburgischen Kunstausstellung mit photographischen Porträts. Ende 1857 fand Tesch einen neuen Geschäftspartner und C.C. Hersen versuchte nun in Güstrow ein zweites Atelier aufzubauen. Zunächst mietete er sich für zwei Monate beim Friseur Ludwig Seidel ein, der im Hinterhaus für reisende Fotografen ein Atelier unterhielt. Offenbar entwickelte sich die Unternehmung gut, denn in den folgenden Jahren von 1858 bis 1862 verlängerte die Stadt Güstrow die Arbeitserlaubnis für Hersen immer wieder. 1863 beschloss er sein Geschäft vollständig nach Güstrow zu verlegen und auch Bürger der Stadt zu werden. Bereits im April 1862 hatte er ein eigenes, neues Atelier im Hause des Sattlermeisters Peters am PFERDEMARKT 45 bezogen. Für seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der künstlerischen Porträtfotografie durfte er ab 1867 den Titel "Grossherzoglicher Hofphotograf" führen. Bis zu seinem Tod im Mai 1884 betrieb Carl Cuno Hersen sein photografisches Atelier am PFERDEMARKT 45, danach wurde es von Hermann Lorenz weiter geführt.



Quelle: Jahrbuch Güstrow 2013, Photografie im 19.Jahrhundert, Doris Dieckow-Plassa