Belege der Postgeschichte

Kriegsgefangenensendung an einen russischen Gefangenen - 1916

Diese Karte wurde aus Russland aus dem Ort Orechowo-Sujewo (Орехово-Зуево) an einen Gefangenen mit dem Vornamen Sachar in Deutschland geschickt, der Nachname ist nicht lesbar. Offenbar konnten die Gefangenen ihren Briefen in die Heimat gleich diese Art Antwortkarte beilegen. Der Gefangene Sachar war wohl eigentlich im Nebenlager Wismar untergebracht. Als die Karte in der Russischen Kanzlei des Lagers Güstrow ankam, arbeitete der Mann jedoch schon auf dem Hühnerzucht-Gut von Otto Schulze in Neu Falkenhagen bei Waren/Müritz. Daher die zusätzlichen Adressvermerke auf der Vorderseite. Weit nach Kriegsende im Oktober 1919 sind in der Zählliste der Volkszählung dieses Gutes noch 10 russische Kriegsgefangene als Arbeiter vermerkt, leider nicht namentlich.

Der Text auf der Karte ist in sehr einfachem Russisch geschrieben und nur schwer zu transkribieren, er lautet in etwa:

14. Juni 1916 Hallo, mein lieber Schwager Sachar, mit dem [Gebot ?] sende ich Ihnen mit [Hochachtung ?] vor Noginsk und mit Liebe eine tiefe Verneigung vor Ihrer Schwiegertochter Tatjana. Fido Savoyen lebt und es geht ihm gut, und ich wünsche Ihnen mit Gott Gesundheit.

Danke an Josie für den Versuch einer Übersetzung!