Sowohl die britische wie auch die französische Armee unterhielt Einheiten die sie aus der Bevölkerung ihrer Kolonien rekrutierte. Natürlich gerieten auch die Soldaten dieser Einheiten in deutsche Gefangenschaft. In fast allen deutschen Gefangenenlagern wurden diese vermeintlich exotisch anmutenden Soldaten zum gerne genutzten Motiv der Fotografen. Zum einen sicher wegen der farbigen und ungewöhnlichen Uniformen die diese Soldaten zum Teil trugen. Andere Aufnahmen entstanden eindeutig mit dem Hintergedanken der kulturellen Überlegenheit über diese Völker und spiegeln so die damalige koloniale und sicher auch rassistische Denkweise der Zeit. So haben sich auch aus dem Güstrower Gefangenenlager etliche dieser Aufnahmen erhalten, einige davon Porträtfotos. Nicht immer ist ganz klar zu welcher Einheit die Soldaten gehörten oder aus welchem Land sie stammten. Die meisten von ihnen dürften wohl nur übergangsweise und für kurze Zeit im Lager in Bockhorst gewesen sein. Das deutsche Reich richtete für kriegsgefangene muslimische Georgier, Araber, Inder und Afrikaner zwei besondere Lager bei Zossen unweit von Berlin ein. Dort wurden auch gefangene Hindus und Sikhs untergebracht. Spätestens ab dem Frühjahr 1915 wurden solche Gefangenen in diesem sogenannten Halbmondlager zusammengezogen.
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