Kirche u. geistlicher Beistand

Chaminade, Alphonse Eugéne


Adresse im Lager: Baracke 75 Süd

Nationalität: Frankreich

Alphonse Eugéne Chaminade wurde 9. Oktober 1887 in Aubervilliers, einem Vorort von Paris, geboren. Später zog die Familie in den Nachbarort Pantin. Alphonse verdiente sein Geld im Viehhandel. Zwischen 1908 und 1910 leistete Alphonse Chaminade seinen regulären Wehrdienst beim 54. Infanterie Regiment ab. Anfang August 1914 wurde er im Zuge der Generalmobilmachung zum Dienst als Soldat im 254. Infanterie Regiment einberufen. Bereits Ende August 1914, kurz nachdem sich die Franzosen aus Belgien zurückgezogen hatten, geriet er bei Gefechten unweit von Moÿ-de-l'Aisne am Fluss Aisne (Oise) als Verwundeter mit einer Schussverletzung im linken Oberschenkel in deutsche Gefangenschaft. Vermutlich erfolgte seine Behandlung im Kriegslazarett in St.-Quentin. Nach seiner Genesung war er wohl zunächst im Gefangenenlager Schneidemühl, bevor Alphonse Chaminade Anfang Dezember 1916 ins Lager nach Güstrow verlegt wurde. Im April 1917 war er dann zeitweise im Lager Parchim untergebracht. Da er wegen seiner Verwundung vermutlich nicht für ein Arbeitskommando geeignet war, fand er wohl Beschäftigung im Lager. Auf den Lagerfotografien spielt er bei verschiedenen Musik-Aufführungen die Violine. Im April 1918 kam es noch einmal zu einer Verlegung, diesmal ins schlesische Lager Lamsdorf. Ende 1918 erfolgte seine Repatriierung, so daß er am 31. Dezember 1918 wieder in Frankreich war. Scheinbar litt er weiter an den Folgen der Kriegsverletzung, so dass ihm dauerhaft eine Invalidenrente zugesprochen wurde.

Quellen:  ICRC-Archiv / Archives de la mairie de Paris - Registres matricules du recrutement