Wall u. Wallanlagen

karte wall

Kartenansicht von 1921

Die sogenannten Wallanlagen bilden entlang des Stadtgrabens einen Grüngürtel am Rande des Stadtzentrums. Er folgt im wesentlichen dem alten Verlauf der Stadtmauer mit ihren Toren und Bastionen. Der vorgelagerte Wall war von großer Bedeutung für den Schutz der mittelalterlichen Stadt Güstrow. Im südlichen Bereich errichteten die Franzosen von 1807-1813 eine Schanze zu Verteidigungszwecken. Die Bebauung der eingentlichen Wallanlage jenseits der Stadtmauer begann aber wohl schon ab etwa 1780; so entstand hier ein erstes Schützenhaus der Stadt und 1865 die Woll- und Ausstellungshalle. Um 1830 hiess der Bereich zwischen PFERDEMARKT und Hageböcker Tor noch HAGEBÖCKER WALL. Das Teilstück von dort bis zum PFAFFENBRUCH nannte man HAGEMEISTERS WALL. Zwischen 1853 und 1870 kaufte die Stadt das gesamte Gelände systematisch auf. Um dem Ganzen ein angenehmes Aussehen zu verleihen, gründete man einen "Verschönerungsverein". Dieser legte Wege an und sorgte für die Bepflanzung der Anlage mit von Güstrower Bürgern gespendeten Blumen, Bäumen und Büschen. 1876 errichtete man auf der ehemaligen Schanze ein Ehrenmahl für die Gefallenen des Krieges von 1870/71. Genau dieser Bereich war ab 1945 bis zum Abzug der sowjetischen Streitkräfte 1990 ein ummauertes und so gesperrtes Gebiet. Die sowjetischen Truppen betrieben in den Häusern entlang des Walles ein Lazarett. Direkt an der Grünanlage liegen die NEUE WALLSTRASSE, die Strasse AM WALL, die LINDENSTRASSE und die ERNST-THÄLMANN-STRASSE.