Südstadt

1959 - Güstrow - Südstadt

geplantes Baugelände um 1959

In den Zeiten der DDR gab es im Prinzip nie genügend moderne Wohnungen für die Bevölkerung. Mit dem Ausbau der Industrie in Güstrow und dem Zuzug von weiteren Beschäftigten verschärfte sich dieser Zustand immer mehr. So wurde der Bau eines neuen Stadteils beschlossen; die SÜDSTADT entstand am Ende der GOLDBERGER STRASSE und schloss sich direkt an das mit Ein- und Mehrfamilienhäusern in den 30er und 40er Jahren erschlossene "Goldberger Viertel" an. Im Mai 1958 begann man mit dem ersten Bauabschnitt. Die ersten kleineren Mehrfamilienhäuser für die AWG "Deutsche Reichsbahn" wurden noch Stein auf Stein errichtet und nur mit Ofenheizung ausgestattet. Mit dem Aufbau eines Plattenwerkes für Beton-Fertigteilplatten 1960 begann im Jahr 1961 auch in Güstrow der für die DDR so typische, sogenannte komplexe Wohnungsbau mit Beton-Gross-Platten. Bis 1962 baute man so erste Wohnhäuser an der WEINBERG STRASSE, der STRASSE DER DSF und der CLARA-ZETKIN-STRASSE. Auch im GORKIWEG, im TOLSTOIWEG und an der KARL-LIEBKNECHT-STRASSE entstanden die ersten Wohnblöcke für verschiedene Arbeiter-Wohn-Genossenschaften (AWG). Bereits ab 1961 waren hier erste Gebäude zentral mit Fernwärme und Warmwasser versorgt. Auch der Bau der POS "Wilhelm Pieck" an der BISTEDE und die HO-Kaufhalle an der STRASSE-DER-DSF war Teil dieser Bauphase. Die Bauten für den 2. Bauabschnitt sollten laut Plan in den Jahren 1962 bis 1967 entstehen. Neben der weiteren Entwicklung der Viertel des ersten Bauabschnitts wurden auch andere Baulücken mit Plattenbauten gefüllt, so u.a. an der BÜRGERMEISTER-DAHSE-STRASSE. 1971 entstand die POS "Ernst Barlach" am TOLSTOIWEG und 1972 daneben eine Sporthalle. Auch am LENINRING (heute RINGSTRASSE) standen seit 1967 erste Wohnblöcke. Mit dem 3. Bauabschnitt begann man im Frühjahr 1976. Bis ans Ende der DDR 1989 wurde in diesem Bauabschnitt an Wohnblöcken gebaut. Hier entstanden in einigen  Erdgeschossen der Blöcke auch Räumlichkeiten für sogenannte "gesellschaftliche Kleineinrichtungen" wie Frisör, Blumenladen und Gaststätten (LÜBZATORECK und SÜDKRUG). Auch ein Lehrlingswohnheim des VEB Landmaschinenbau (später Ledigenwohnheim), eine Poliklinik, ein Funktionsgebäude für die Deutsche Post an der CLARA-ZETKIN-STRASSE, eine HO-Kaufhalle an der FRIEDRICH-ENGELS-STRASSE, weitere Schulgebäude und eine Kinder-Kombination (Krippe und Kindergarten) gehörten u.a. zu den fertig gestellten Bauten.



 

Kartenausschnitt Südstadt um 1980