Nationalität: Frankreich
Gérard Jean Camerlinck wurde am 21. Januar 1890 im 11. Arrondissement von Paris als Sohn eines Holzbildhauers (Holzschnitzer?) geboren, ein Beruf den auch er ausübte (sculpteur sur bois). Als er im Rahmen der Generalmobilmachung zum 3e bataillon de chasseurs à pied (Jäger zu Fuß) einberufen wurde, hatte er seinen regulären Wehrdienst schon hinter sich. In deutsche Gefangenschaft geriet Gérard Jean Camerlinck Anfang November 1914 bei Kämpfen nahe dem Ort Kemmel in Westflandern. Der unweit des Dorfes gelegene Kemmelberg war ein militärstrategisch wichtiger Punkt und entsprechend heftig umkämpft. Die erste Meldung ans Rote Kreuz über Camerlincks Aufenthalt im Güstrower Gefangenlager stammt von Ende Dezember 1914. Ein weiteres Mal taucht er im Mai 1915 in den Gefangenenlisten auf. Vermutlich blieb er die gesamte Zeit im Lager, denn 1917 gehört er zu den Künstlern, die an Entwurf und Ausführung des Denkmals für den Gefangenfriedhof beteiligt waren. Im Januar 1919 erfolgt seine Repatriierung nach Frankreich. 1922 heiratet er Rose Denise Rihiant, das Paar hatte 3 Kinder. In den 1930er Jahren widmete er sich dem Design von Möbeln. Gérard Jean Camerlinck starb am 22. Januar 1960.
Quellen: ICRC-Archiv link 1 / ICRC-Archiv link 2 / Archives de la mairie de Paris - Registres matricules du recrutement