Deutsche Wache u. Verwaltung

von der Meden, Daniel


Dienstrang: Hauptmann

Aufgabe im Lager: ?

Daniel von der Meden wurde am 15. Dezember 1869 als Sohn eines gleichnamigen Handelsrichters in Hamburg geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters widmete er sich auch dem Jurastudium. Der Doktor der Rechte Daniel von der Meden war zunächst bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Assessor.1 Am 25. März 1899 wurde er zum Amtsrichter ernannt.2  Zu dieser Zeit wohnte er in der Heilwigstr. 22 in Hamburg.3 1903 wurde er stellvertretendes Mitglied des Disziplinargerichts für die nichtrichterlichen Beamten.4 Als 1942 seine Schwester in Hamburg stirbt, führt Daniel von der Meden die Berufsbezeichnung Syndikus, ist also offensichtlich bei einem nichtanwaltlichen Arbeitgeber beschäftigt.5

In die Zeitungsschlagzeilen geriet Dr. Daniel von der Meden am 22. Dezember 1905, als er in Hannover auf seiner Hochzeitsreise spurlos verschwand und seine junge Braut ohne Nachricht zurücklies. Die Folge war eine polizeiliche Suchaktion, die den "in guten Vermögensverhältnissen stehenden Amtsrichter" auf die Seiten der Gesellschaftsnachrichten Europas brachte. Offensichtlich tauchte er erst Mitte Februar 1906 in Zürich in verwirrtem Zustand wieder auf. Die Zeitungen berichteten, dass "von der Meden offenbar überreizt und nicht bei klarem Verstand ist". Ein Verwandter holte ihn in Zürich ab.6,7,8,9

Über seinen aktiven Militärdienst liegen keine Daten vor. Ab 1895 war von der Meden Sek.Leutnant der Reserve beim Infanterie-Regiment Nr.15.  1899 Leutnant der Reserve an selber Stelle. 1903 wechselte er zur Landwehr und wurde im Januar 1906 Oberleutnant beim Landwehr Bezirk II Hamburg. Im Mai 1908 wurde ihm dort der Abschied bewilligt. Mit Beginn des 1. Weltkriegs wurde Daniel von der Meden reaktiviert und in der Kommandantur des Gefangenenlagers Güstrow-Bockhorst eingesetzt. Im Juli 1915 erfolgte dort sein Beförderung zum Hauptmann.



Quellen:

  1. Neue Hamburger Zeitung, 16. Juni 1898
  2. Neue Hamburger Zeitung, 25. März 1899
  3. Adressbuch Hamburg 1901, 1902
  4. Neue Hamburger Zeitung, 2. August 1903
  5. Standesamt Hamburg, Gestorbene 1942, Nr. 24
  6. Bozener Nachrichten, 8. Februar 1906
  7. Hamburger Nachrichten, 21. Februar 1906
  8. Hamburger Nachrichten, 22. Februar 1906
  9. Altonaer Nachrichten, 23. Februar 1906